Viele möchten ihren Körper während der Fastenzeit reinigen – regelrecht entgiften, entschlacken. Doch was ist an all den unterschiedlichen Methoden dran? Wir haben 4 Fastenkuren verglichen und zeigen Ihnen auf, wie wir vom Ernährungszentrum Sie unterstützen können.
Fasten, um zu entschlacken?
Gleich zu Beginn: Schlacken gibt es im menschlichen Organismus nicht. Der Körper ist gezwungen mit allen (via Mund, Atemwege, Haut) aufgenommenen Stoffen fertig zu werden. Tut er das nicht, wird er daran erkranken oder sterben (Vergiftungen).
Der Körper verfügt glücklicherweise über effiziente Entgiftungsorgane wie Niere, Leber, Lymphe und Darmschleimhaut. Es gibt nirgendwo im Körper eine Schlackendeponie, die man mit einer Detoxkur leeren könnte.
Klassisches Heilfasten
Beim traditionellen Fasten werden dem Körper über eine gewisse Zeit (3 bis 21 Tage) nur Gemüsebouillon und Kräutertees, also Flüssigkeit und Elektrolyte, zugeführt. Zur Vorbereitung und nach Abschluss der Fastentage gelten ebenfalls strenge Ernährungsregeln.
Heilfasten kann eine enorm bereichernde Horizonterweiterung sein, jedoch verlangt es eine gute Vorbereitung und ausreichend Zeit.
Damit aus dieser Zeit wirklich ein Neuanfang möglich wird, stehen Ihnen die Ernährungsberaterinnen des Ernährungzentrums gerne zur Seite.
Genussmittel-Fasten
Beim Genussmittel-Fasten wird wahlweise auf zugesetzten Zucker, Alkohol, Koffein oder fetthaltige Speisen verzichtet. Mancher entschliesst sich auch alles zu verändern und lässt für einen gewissen Zeitraum (bspw. einen Monat) sämtliche Genussmittel weg.
Durch einen vorübergehenden Verzicht auf gezuckerte Nahrungsmittel und Getränke, kann die Konditionierung unterbrochen und die «Gluscht» auf Süsses im besten Fall auch langfristig gebremst werden.
Genussmittelfasten ist grundsätzlich für alle Personen geeignet und eine wertvolle Erfahrung. Es handelt sich jedoch um keine eigentliche «Methode», in den letzten Jahren hat es sich dennoch als fast eine solche etabliert.
Anm. d. Red.: Wer seinen Genussmitteln schon soweit erlegen, also süchtig ist, für den kann ein kompletter Verzicht gefährlich werden.
Saftfasten
Beim Saftfasten werden dem Körper über etwa sieben Tage hinweg nebst Flüssigkeit und Mikronährstoffen, regelmässig über den Tag verteilt, Zuckerarten aus Gemüse- und Obstsäften zugeführt. Es ist eine extrem niederkalorische Ernährungsweise, aber kein Fasten im medizinischen Sinne.
Die Nährstoffverteilung ist während der Zeit des Saftfastens aus dem Gleichgewicht. Die grossen Mengen Einfachzucker (wie sie als Fructose besonders in Früchten enthalten sind) verursachen bei jeder Saft-Mahlzeit einen steilen Anstieg des Blutzuckers, der wiederum eine starke Insulinantwort provoziert. Neben der hohen Kohlenhydratkonzentration liefern die Säfte kaum Nahrungsfasern, Eiweiss und Fett.
Je nach Dauer der Saftkur kann es auch sein, dass man einige Kilos verliert. Wichtig: Diese wird man auch wieder zunehmen sobald der Körper nach der Kur wieder die gewohnte Menge Energie bekommt. Zudem schwindet vor allem die Muskelmasse, wenn über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend Kalorien und im Speziellen unzureichend Eiweiss zugeführt wird.
Saftfasten weiss man nicht so genau, wem man es empfehlen soll. Es ist eine tolle Marketing-Idee, von der mittlerweile viele Unternehmen profitieren. Nicht empfehlenswert ist Saftfasten, wenn eine nachhaltige Gewichtsreduktion erwünscht ist – Ausnahmezustand, der letztlich keine nachhaltige Auswirkung auf die Alltagsernährung hat. Es kann dadurch dem ein oder anderen als Kick-Start für eine langfristige Ernährungsumstellung dienen. Damit aber nicht der oben beschriebene Jo-Jo-Effekt eintritt, wenden Sie sich im besten Fall schon während des Fastens an eine Beraterin des Ernährungzentrums.
Intervallfasten
Die Umsetzung des Intervallfastens (intermittierende Fasten) ist auf unterschiedliche Weise denkbar. Meist wird die 16:8 Methode angewandt. Dabei wird während 8 Stunden gegessen. Durch die längere Nüchternphase von 16 Stunden kann sich die Insulinsensitivität regulieren (und allenfalls verbessern). Ausserdem greift die Fettverbrennung bei längeren Nüchternphasen und kann so helfen Körperfett zu reduzieren.
Das Ziel ist es, dass der Körper vermehrt auf eigene Energiereserven (Glykogen und Fett) zurückgreifen muss. Zudem wird die sogenannte Insulinsensitivität erhöht (Insulinwirksamkeit).
Es spielt übrigens keine Rolle, ob man Frühstück- oder Nachtessen weglässt, um die 16-Stunden-Esspause zu erreichen. Während dieser Zeit dürfen (sollen!) übrigens kalorienfreie Getränke konsumiert werden. Es bestehen keine spezifischen Einschränkungen in der Lebensmittelauswahl.
Intervallfasten lässt sich relativ leicht in Ihren bestehenden Alltag integrieren. Für die gesunde Umsetzung dürfen Sie sich an eine Beraterin des Ernährungszentrums wenden.
1 Kommentar zu „Fasten: Wie gesund es ist“
Im Frühjahr und Herbst mache ich jeweils immer eine Detox-Kur und kann diese nur jedem weiterempfehlen. Sehr interessante Tipps zu dem Thema. Vielen Dank.