Ab­wechslung ist gesund – Sai­son­ge­richte helfen dabei

vesper bread on plate with cheese and tomatoes decorated with chives
In der Sommer-Ausgabe der Se­niorin haben wir an dieser Stelle Peter Küenzi vor­ge­stellt, der etwas gesünder leben, viel­leicht auch ein paar überflüssige Kilos ab­nehmen und seine Le­bens­ge­wohn­heiten doch nicht ganz verändern möchte. Wie viel Ab­wechslung muss sein? 

Auf den Ar­tikel «Mit kleinen An­pas­sungen grosse Wirkung er­zielen» gab es zahl­reiche Zu­schriften. Eine Frage schien be­sonders viele Le­se­rinnen zu beschäftigen: Wie viel Ab­wechslung ist in der Ernährung nötig?

Die nach­fol­genden Tipps helfen den Mi­ni­mal­standard in Sachen Ab­wechslung sicher ein­zu­halten und liefern Ihnen zudem schlagkräftige Ar­gu­mente für kon­tro­verse Gespräche zum Thema.

Warum Ab­wechslung?

Dass Ab­wechslung die Ver­sorgung mit möglichst allen le­bens­wich­tigen Sub­stanzen ga­ran­tiert, ist be­kannt. Wer immer ungefähr das Gleiche isst, läuft Gefahr, durch allfällige Schad­stoffe aus den fa­vo­ri­sierten Nah­rungs­mitteln der Ge­sundheit zu schaden. Ein Bei­spiel: Sie essen all­abendlich ein Café Complet: Auf­schnitt, Mostbröckli, Land­rauch­schinken oder andere Fleisch­pro­dukte, die mit Nitritpökelsalz be­handelt wurden. Nitritpökelsalze (Kalium- oder Na­tri­um­nitrit) sind er­wie­se­ner­massen gesundheitsschädigend (krebs­er­regend). Und davon würden Sie dann täglich konsumieren.

Ist das all­abend­liche Café Complet schädlich?

Eine Le­serin hat ihre An­frage bei­spielhaft for­mu­liert: «Wir essen seit sicher 40 Jahren das immer gleiche z’Nacht. Je nach Jah­reszeit gibt es eine Gemüsesuppe oder einen Salat – wir gärtnern lei­den­schaftlich gerne – und dazu Ruchbrot, Butter, Käse, Kräuterquark oder Eier und manchmal etwas kalten Braten (Reste). Wenn es uns gluschtet, trinken wir ein Glas Weisswein aus der Region (Ligerz) dazu. Was müssten wir ver­bessern? Wir sind 79 und 82 Jahre alt, fühlen uns äusserst gesund und haben Ihnen die An­frage auf An­raten un­seres Sohnes ge­schickt. Er findet es sei schädlich, immer das Gleiche zu essen. Zudem meint er, das Frühstück sei ja im Prinzip auch immer iden­tisch. Da gibt es Müesli mit fri­schen Früchten, Beeren und etwas Honig.»

Die Antwort des Ernährungszentrums: «Ihr Nacht­es­sen­konzept ist alles andere als lang­weilig, im Ge­genteil: Es ist alles dabei, was eine aus­ge­wogene Mahlzeit aus­macht. Einzig beim Brot, da könnten Sie noch etwas mehr va­ri­ieren. Wechseln Sie mit den Sorten (Roggen, Dinkel, Kar­toffel etc.) ab und wählen Sie, wenn möglich, immer Voll­korn­brote. Zudem könnten Sie, be­sonders jetzt in den kühlen Mo­naten, das Brot ge­le­gentlich durch Gschwellti er­setzen. Kar­toffeln liefern wert­volles Protein. Zwar nur etwa 2 Gramm pro 100 Gramm, aber kom­bi­niert mit Käse, Hüttenkäse, Quark oder mit Ei ergibt dies ein Aminosäure-Muster (Pro­te­in­bau­steine), das dem mensch­lichen Protein sehr ähnlich und darum so hoch­wertig ist. Da man im Alter einen erhöhten Ei­weiss­bedarf hat, werden sie mit dieser Kom­bi­nation diesem An­spruch sehr gut gerecht.

Ein grosses Plus in ihrem Nacht­es­sen­konzept ist die sai­sonale Ab­wechslung bei den Gemüsesorten. Wenn Sie sich aus dem ei­genen Garten be­dienen können, liegt immer das auf dem Teller, was dem Körper in der je­wei­ligen Jah­reszeit guttut.

Bei Ihrer Frühstücksgestaltung müssten wir den Fehler schon fast kon­stru­ieren. Wenn Sie ab­wechs­lungs­weise un­ge­zuckerten Jo­ghurt oder Quark als Basis ihr Müesli ver­wenden, haben Sie damit eine wert­volle Ei­weiss­quelle, Calcium und Vitamin D für die Muskel- und Kno­chen­bildung. Ergänzt mit Flocken – auch hier können Sie die Sorte ab­wechseln –, fri­schen Saison-Früchten und etwas Honig, ist es schlicht perfekt. Ein Tipp noch: Bei Flocken, die un­ge­zuckerten ver­wenden und das Müesli mit ein paar Baum- oder Ha­sel­nuss­kernen ergänzen.

Dem Frühstück möchten wir in einer der nächsten Aus­gaben eine ganze Seite widmen. Dann be­ant­worten wir die Fragen, ist das Frühstück wirklich die Königsmahlzeit und in welchem Fall kann man gut darauf verzichten?

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Ruth Ellenberger

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