Mehr als 400’000 Menschen in der Schweiz haben Diabetes Typ 2 – und es werden immer mehr. Wie schlimm ist die Krankheit?
Dr. Maria Goridis-Misteli: Diabetes Typ 2 ist eine ernsthafte Erkrankung. Aufgrund eines erhöhten Zuckerspiegels im Blut kommt es zur Schädigung von Blutgefässen, Nerven, Nieren, den Augen und vielem mehr. Diabetes Typ 2 ist ein wichtiger Risikofaktor zum Beispiel für Herzinfarkte oder Hirnschläge. Eine frühzeitige Erkennung mit Verbesserung des Blutzuckerspiegels ist deshalb sehr wichtig.
Gibt es Anzeichen, sodass man bei sich selbst die Zuckerkrankheit feststellen könnte?
Personen mit einem Typ 2 Diabetes haben oft jahrelang keine eindeutigen Symptome. Hinweise können Müdigkeit, häufige Infektionen wie Blasenentzündungen, Sehstörungen, verstärkten Durst oder eine vermehrte Urinmenge sein.
Was sind die häufigsten Folgeerkrankungen von Diabetes?
Dazu gehören erhöhter Blutdruck, Herzinfarkte, Hirnschläge, Probleme mit den Nieren, den Augen, vermehrte Infektionen oder Wundheilungsstörungen.
Inwieweit kann eine angepasste Ernährung Diabetes mellitus positiv beeinflussen?
Die Ernährung ist sehr wichtig: Die eigene Genetik, die ebenfalls eine Rolle bei der Entwicklung von Typ 2 Diabetes spielt, kann man nicht beeinflussen, seinen Lebensstil aber schon. Durch gesunde Ernährung und regelmässige körperliche Betätigung lässt sich eine deutliche Verbesserung des Blutzuckers erreichen, sodass eine medikamentöse Therapie oftmals umgangen werden kann.
Zügige Spaziergänge können hier schon einen wichtigen Beitrag leisten und auch bei der Ernährung reichen oft schon kleine Anpassungen. Wichtig ist, dass sich die Lebensstilveränderungen gut in den Alltag integrieren lassen. So hat man langfristig Erfolg.
Zur Person
Dr. Maria Goridis-Misteli ist Hausärztin und Praxisinhaberin der «Hausarztpraxis Egg» im Zentrum von Egg, in der man sich in allen Bereichen der Allgemeinmedizin behandeln lassen kann.
7 Kommentare zu „Diabetes Typ 2 – wie Medikamente überflüssig werden“
Gut zu wissen, dass es aufgrund eines erhöhten Zuckerspiegels im Blut zur Schädigung von Blutgefäßen, Nerven, Nieren, den Augen und vielem mehr kommt. Mein Onkel leidet an einem erhöhten Zuckerspiegel. Er wird versuchen, diesen zu reduzieren, damit er seine Blutgefäße und Nerven schont.
Ich wusste gar nicht, dass Diabetes so oft unentdeckt bleibt. Natürlich sind die Symptome am Anfang nicht so immens und könnten auch einfach abgetan werden. Vielleicht sollten sich mehr Menschen testen.
Vielen Dank für die gute Übersicht! Ich denke ich werde mich mal an meine Apotheke bzgl. einer Beratung für Diabetes wenden. Vorher wäre ich nicht auf diesen Gedanken gekommen.
Ich habe Probleme mit Diabetes. Jetzt informiere ich mich zur diabetischen Versorgung. Diese sollen mir helfen, meinen Blutzucker wieder unter Kontrolle zu bringen.
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Diabetes. Interessant, dass aufgrund eines erhöhten Zuckerspiegels im Blut zur Schädigung von Blutgefäßen, Nerven, Nieren kommen kann. Ein Freund von mir hat Diabetes ist und benutzt immer einen Superketch um diesen Gefahren entgegen zu wirken.
Sehr aufschlussreicher Artikel, der die Wichtigkeit von frühzeitiger Erkennung und Lebensstiländerungen bei Diabetes Typ 2 betont. Besonders interessant finde ich den Punkt, dass schon zügige Spaziergänge und kleine Ernährungsanpassungen große Verbesserungen bringen können. Das war mir neu und macht Hoffnung und motiviert sicherlich viele Betroffene, aktiv an ihrer Gesundheit zu arbeiten, genau wie mich auch. Danke.
Das freut uns, dass Ihnen der Artikel so gut gefallen hat! Herzlichen Dank für Ihr Feedback.