Zwischen dem 5. und dem 7. Monat hat ein Baby die nötigen Kompetenzen erlangt, um Gemüsebrei zu essen. Das ist gar nicht so einfach: Musste die Zunge bisher fürs Saugen nach vorn gedrückt werden, hat sie jetzt die Aufgabe, den Brei nach hinten zu schieben. «Hilfreich ist auch, wenn das Kind selber aufrecht sitzen und seinen Kopf halten kann», sagt Annina Pauli vom Ernährungszentrum Zürich. Bieten Sie Ihrem Kind nun immer mal wieder ein Löffelchen mit etwas Brei an – so finden Sie heraus, ob es schon Lust auf die neue Kost hat.
Anfang mit Musse
Starten Sie damit, die Milchmahlzeit am Mittag durch Babybrei zu ersetzen, weil dann die meisten Babys wach und gut gelaunt sind. Klappt es nicht, geben Sie ihm die Brust oder das Fläschchen, und probieren Sie es in den nächsten Tagen erneut. «Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus», sagt Annina Pauli; die Umstellung kann daher je nachdem bis zu mehreren Wochen dauern. Lassen Sie eine komplette Milchmahlzeit erst ausfallen, wenn es das Baby schafft, sich mit Brei satt zu essen. Im nächsten Schritt können Sie die Beikost am Abend einführen.
Da die Muttermilch süsslich schmeckt, eignen sich am Anfang süssliche Gemüsebreie am besten – also zum Beispiel aus Karotten, Süsskartoffeln oder Kürbis. Allerdings gebe es nicht die «einzig richtigen ersten Lebensmittel», gibt die Expertin zu bedenken. Die Reihenfolge der eingeführten Speisen könne ruhig den individuellen Vorlieben und kulturellen Umständen der Familie angepasst werden. «Zu Beginn empfiehlt es sich aber, neue Lebensmittel einige Male separat anzubieten, da zu viele verschiedene Geschmacksrichtungen aufs Mal den kleinen Körper überfordern können.»
Selbstgemachtes oder Brei aus dem Glas?
Selbst gemachter Babybrei kostet etwas Zeit, aber dafür weiss man genau, was drin ist. Und auch wenn das Baby mal nicht mag: Friert man den Brei portionenweise ein, war die Arbeit nicht umsonst. Beim Gläschenbrei auf Folgendes achten:
- Zutaten möglichst aus ökologischem Anbau wählen.
- Gläschen sollte weder zusätzliche Stoffe (wie Konservierungsmittel) noch Zucker, Süssungsmittel, Salz oder Gewürze enthalten.
Zurückhaltung bei Milch & Co.
«Milch und Joghurt empfehlen sich nur in kleinen Mengen als Beigabe zur Breiherstellung», so Annina Pauli. Andere Kuhmilchprodukte wie Käse und Quark sollten erst ab dem zweiten Lebensjahr gegessen werden, da sie mit ihrer hohen Eiweissdichte noch nicht den ernährungsphysiologischen Bedürfnissen des Kindes entsprechen.
Auch mit Beikost mag Ihr Kind möglicherweise weiterhin Mutter- oder Fläschchenmilch trinken, etwa am Morgen nach dem Aufwachen oder am Abend vor dem Schlafengehen. «Zusätzlich sind 2 Deziliter Flüssigkeit täglich optimal», sagt Annina Pauli. «Wasser oder ungesüsster Tee, zum Beispiel Fencheltee, sind dabei die idealen Getränke.»
Infos zur Beikost
5. bis 7. Monat:
Einführung der Beikost mit einfachen Gemüsebreien; später ergänzen mit Kartoffeln, Reis, Fleisch etc.
bis 8 Monate:
bis zu dreimal täglich Beikost
9 bis 11 Monate:
bis zu viermal täglich Beikost
12 bis 24 Monate:
Bis zu viermal täglich Beikost und zusätzlich bis zu zwei Zwischenmahlzeiten wie Brot, Früchte oder Gemüse (ab 1 Jahr essen die meisten Kinder am Familientisch mit)