Smoothfood wird allseits gelobt und gepriesen. Dabei handelt es sich um die uralte Weich- oder Breikost. Wird diese nun tatsächlich wiederentdeckt?
Ja. Nicht nur der Name ist neu, Spital- und Diätköche haben die Weich- und Breikost mit viel Kreativität grundlegend reformiert. Smoothfood beinhaltet nun – nebst breiigen Speisen – vor allem auch weichen Fingerfood: etwa Fisch‑, Gemüse- oder Getreide-Klösschen, Fruchtwürfel mit Quark oder Crêpes-Röllchen mit Lattich und Steinpilzpüree. Solche Kreationen sind abwechslungsreicher und optisch ansprechender als die traditionelle Breikost.
Welche Vorteile sprechen dafür?
Smoothfood wird meist Menschen mit Kau- und Schluckbeschwerden empfohlen. Insbesondere für Schluckbeschwerden bewährt sich jedoch Fingerfood (Weichkost) besser. Die Konsistenz und Temperatur der Speisen lassen sich früh ertasten und wahrnehmen – damit kann man den Schluckreflex präziser auf die Speisen ausrichten.
Raten Sie generell zu der etwas anderen «Feinkost»?
Nein, eine generelle Umstellung auf Smoothfood macht wenig Sinn. Viele Einschränkungen in Mund- und Rachenraum, an denen ältere Menschen leiden, lassen sich überdies leicht beheben, mit einer Behandlung beim Zahnarzt oder mit Dentalhygiene. Haben die Beschwerden eine andere Ursache, ist Weichkost mit Fingerfood aber eine wunderbare Lösung. Insbesondere, weil sie sich vielseitiger gestalten lässt als Breikost. Und Abwechslung ist bekanntlich zentral für eine gesunde Ernährungsweise.
Das Auge isst mit: Was tun, damit uns die pürierte Kost nicht den Appetit verdirbt?
Farben, Farben, Farben! Wer Kartoffelpüree liebt, kann die Kartoffeln beispielsweise mit Randen, Erbsen, Spinat oder Karotten kochen und pürieren. So kann man auf dem Teller farbloses Gemüse wie Blumenkohl, Kohlrabi- oder Selleriepüree optisch ansprechender kombinieren.
Was gilt es in der Zubereitung zu beachten, damit Vitamine und andere Nährstoffe erhalten bleiben?
Vermeiden sollte man vor allem, Speisen über längere Zeit zu wärmen. Darunter leiden hitzeempfindliche Vitamine stark. Mein Tipp: Obst und Gemüse (vorzugsweise in Bio-Qualität) stückweise kochen und rasch abkühlen lassen – und erst in der Folge portionsweise pürieren und aufwärmen. Diese sollten, wenn immer möglich, ungeschält verarbeitet werden. Denn darin finden sich besonders wertvolle Inhaltsstoffe. Tiefkühlgemüse ist eine durchaus taugliche Alternative zu Frischgemüse. Es wird rasch verarbeitet und gekühlt. Darüber hinaus lässt sich exakt die benötigte Menge auftauen. Ideal also für Ein- oder Zweipersonenhaushalte.