Schlaf­apnoe: Die Gefahr im Schlaf

Schnarchen, Atemaussetzer in der Nacht und permanente Müdigkeit machen das Leben von Schlafapnoe-Betroffenen schwer: Pneumologe René Fiechter im Kurzinterview über OSAS.
Schnarchen, Atem­aus­setzer während des Schlafs und per­ma­nente Mü­digkeit machen das Leben von Schlaf­apnoe-Be­trof­fenen schwer: Pneu­mologe Dr. René Fiechter im Kurzinterview. 

Ist Schlaf­apnoe eine ty­pische Män­ner­krankheit?
Dr. René Fiechter:
Nein. Bei Männern ist diese Er­krankung jedoch häu­figer, da die ana­to­mi­schen Ver­hält­nisse (grosses Hals­zäpfli, grössere Zunge, grös­serer Hals­umfang) dies be­gün­stigen. Auch die Tat­sache, dass viele Männer Über­ge­wicht haben, spielt eine Rolle.

In­wieweit kann das ob­struktive Schlaf­apnoe-Syndrom (OSAS) ge­fährlich werden?
Durch das OSAS kommt es während der Nacht immer wieder zur Sau­er­stoff­un­ter­ver­sorgung. Di­verse Organe sind deshalb un­ter­ver­sorgt, woraus sich ein er­höhtes Risiko für Herz­in­farkte, Schlag­an­fälle, Blut­hoch­druck etc. ergibt.
Ein starkes, un­be­han­deltes OSAS – das be­deutet sehr viele Atem­aus­setzer mit sehr tiefen Sau­er­stoff­werten – kann die Le­bens­er­wartung um bis zu 10 Jahre senken.

Wie stellt man fest, dass man unter Schlaf­apnoe leidet?
Sehr oft werden die Be­trof­fenen durch die Partner auf sehr starkes Schnarchen und / oder Atem­aus­setzer auf­merksam ge­macht. Weiter macht sie sich durch starke Ta­ges­mü­digkeit trotz langer, ver­meindlich er­hol­samer Nacht, Kon­zen­tra­ti­ons­stö­rungen, hohe Blut­druck­werte am Morgen, Li­bi­do­stö­rungen be­merkbar. Jedoch sind die Sym­ptome viel­fäl­tiger Natur und daher auch nicht immer einfach zu diagnostizieren.

Was sind die Gründe dafür?
Diese reichen von Über­ge­wicht, ana­to­mische Fehl­stel­lungen zum Bei­spiel Un­ter­kiefer-Rück­stand und enge Stellen im Hals-Nasen-Ra­chenraum (grosse Zunge, grosse Mandeln) sowie Al­kohol und Ta­bak­konsum bis hin zum Alter, da diese eher be­troffen sind.

Kann OSAS auch wieder «ge­heilt» werden?
Ja. Dies kann zum Bei­spiel mit In­ter­ven­tionen wie Mas­ken­the­rapien sein. Durch diese wird ein Un­ter­druck er­zeugt und damit das Zu­sam­men­fallen der Atemwege ver­hindert. So können die Atem­aus­setzer mi­ni­miert werden.
Eine weitere Me­thode können Kie­fer­pro­tru­si­ons­schienen sein. Durch diese wird der Kiefer in Po­sition ge­halten, dies wirkt einer Ver­engung der Atemwege ent­gegen.
Weiter können die Ge­wichts­ab­nahme, die Ver­meidung der Rückenlage sowie chir­ur­gische In­ter­ven­tionen (Man­del­ent­fer­nungen, Gau­men­straf­fungen) helfen, der Schlaf­apnoe ent­ge­gen­zu­wirken.
Grund­sätzlich gilt: Nicht jede The­rapie ist für jeden Pa­ti­enten ge­eignet. Jedes OSAS und seine ge­eignete The­rapie muss in­di­vi­duell vom Fachmann be­ur­teilt werden.

Zur Person

Dr. med. René Fiechter ist Facharzt für Pneu­mo­logie, Som­no­logie sowie Tauch- und Hy­per­bar­me­dizin und In­haber des «Lun­gen­fach­zentrum Fiechter – Lunge und Schlaf». Aus­serdem ist er Leiter Pneu­mo­logie der am­bu­lanten Schlaf­me­dizin im «AMEOS See­kli­nikum Brunnen».

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Elke Koch

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