Ge­sundes aus der Dose?

Lebensmittel aus der Dose haben einen schlechten Ruf, dennoch scheinen sie die erste Wahl zu sein, wenn es um die Haltbarkeit geht. Doch sind Konserven so ungesund, wie alle immer denken?
Le­bens­mittel aus der Dose haben einen schlechten Ruf, dennoch scheinen sie die erste Wahl zu sein, wenn es um die Halt­barkeit geht. Doch sind Kon­serven so un­gesund, wie alle immer denken? 

Essen aus der Dose? Dies kommt vor allem für viele ge­sund­heits­be­wusste Men­schen nicht in Frage: «Da sind keine Nähr­stoffe mehr drin. Kon­serven sind gerade noch als Not­essen gut», sagen manche. Doch stimmt das – ist Do­sen­futter so un­gesund? Wir haben einen ge­naueren Blick in die Büchsen ge­worfen. 

Wie funk­tio­niert die Haltbarmachung? 

Das Prinzip der Kon­ser­vierung in Dosen ist simpel: So wird bei­spiels­weise das Gemüse um­gehend nach der Ernte wei­ter­ver­ar­beitet. Das heisst, es wird kurz in ko­chender Flüs­sigkeit gegart, an­schliessend mit einer Mi­schung aus Wasser und Salz oder Zucker in eine Dose ge­füllt, luft­dicht ver­schlossen und ab­schliessend pa­steu­ri­siert (Be­handlung mit hoher Tem­pe­ratur von min­de­stens 70°C).

Le­bens­mittel wie Ra­violi werden direkt in ver­zehr­fer­tigem Zu­stand ab­ge­packt. Je höher ein Le­bens­mittel er­hitzt wurde, desto länger ist es haltbar. 

Welche Aus­wir­kungen hat dies auf den Nähr- und Wirkstoffgehalt? 

In der Dose sind Vit­amine zwar vor Sau­er­stoff und Licht ge­schützt, bei der Kon­ser­vierung gehen jedoch hitzeemp­find­liche und was­ser­lös­liche Vit­amine, wie bei­spiels­weise Vitamin C, in grossen Teilen ver­loren. An­sonsten lässt sich der Vitamin- und Mi­ne­ral­stoffgehalt von Do­sen­gemüse aber mit den fri­schen Al­ter­na­tiven ver­gleichen. 

Andere Stoffe werden durch das Ver­fahren der Kon­ser­vierung sogar wirk­samer und somit für den mensch­lichen Körper besser ver­fügbar: So ist zum Bei­spiel der Ly­copin-Gehalt (ein se­kun­därer Pflan­zen­stoff, der unter anderm To­maten ihre rote Farbe ver­leiht) in Pelati höher, als der in fri­schen To­maten. Diesem Stoff werden an­ti­oxi­dative Ei­gen­schaften zu­ge­schrieben. Das be­deutet, dass er Zellen vor dem An­griff freier Ra­dikale schützt und das Krebs-Risiko senkt. 

Die kur­zeitig hohen Tem­pe­ra­turen haben keinen Ein­fluss auf den Ei­weiss­gehalt und die Nah­rungs­fasern, wie sie auch in Dosen-Hül­sen­früchten in re­le­vanten Mengen zu finden sind. Zudem ent­halten diese Mi­ne­ral­stoffe wie Eisen und Calcium, welche durch die hohen Tem­pe­ra­turen keinen Schaden nehmen.

Dosen-Le­bens­mittel nature gibt es nicht, oder kaum. So sollte man vor allem bei Frucht­kon­serven auf den zu­sätz­lichen Zucker und bei Fisch­kon­serven auf das zu­sätz­liche Fett achten.
Ge­nerell lohnt es sich immer einen Blick auf die Nähr­stoff-Zu­sam­men­setzung (An­teile von Fett, Koh­len­hy­drate, Ei­weiss) zu werfen. 

Gut zu wissen 

Eisen aus pflanz­lichen Le­bens­mitteln – wie Hül­sen­früchte es sind – kann vom mensch­lichen Körper we­niger ef­fi­zient ver­wertet werden, als Eisen aus tie­ri­schen Quellen. Es weist also eine ge­ringere Bio­ver­füg­barkeit auf. Die Auf­nahme vom so­ge­nannten Nicht-Hä­meisen kann jedoch durch die Kom­bi­nation mit Vitamin C ver­bessert werden. Vitamin C ist in re­le­vanten Mengen in roter Pe­peroni, Kiwi, Zi­trus­früchten oder bei­spiels­weise in Beeren enthalten. 

Kon­ser­ven­pro­dukte, auf die Sie hin und wieder zu­rück­greifen können: 

  • Ki­cher­erbsen 
  • Bor­lot­ti­bohnen 
  • Linsen 
  • Kid­ney­bohnen (In­dia­ner­bohnen) 
  • Schwarze Bohnen (Black Beans) 
  • Weisse Bohnen 
  • Pelati / ge­hackte To­maten 
  • Un­ge­zuckertes Ap­felmus 
  • Ge­mü­semais ohne Zucker 
  • Ar­ti­schocken­herzen in Salz­wasser 
  • Thon in Salz­wasser (achten Sie dabei auf ein Siegel für nach­hal­tigen Fischfang) 

Al­ter­na­tiven zu den Dosen:

  • Auch wenn manche Le­bens­mittel aus der Büchse nicht so un­gesund sind wie ge­dacht, ver­suchen Sie dennoch fri­schen Pro­dukten grund­sätzlich den Vor­tritt zu lassen.
  • Für den Vorrat emp­fiehlt sich auch Tief­kühl­gemüse. Diese ent­halten mehr Vit­amine als Do­sen­gemüse. 
  • Hül­sen­früchte können trocken ge­kauft werden und lassen sich so über mehrere Monate bis hin zu Jahren lagern.
    Vor dem Zu­be­reiten sollten sie al­ler­dings über Nacht (812 Stunden) in Wasser eingeweicht werden. 

Kon­serven als Notvorrat

Wer einen Not­vorrat be­stehend aus Dosen hat, und an­fangen sollte diesen zu plündern, sollte Fol­gendes be­achten: Auch wenn der Konsum vieler Le­bens­mit­tel­kon­serven für den Men­schen un­be­denklich ist, halten Sie Mass. Vor allem wenn es pla­stik­be­schichtete Dosen sind: Diese be­inhalten Bis­phenol A (BPA), das für den Men­schen in hohen Do­sie­rungen schlecht für Niere und Leber sein kann.

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Annina Pauli

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