9 Glukose-Hemmer

Welche Lebensmittel helfen den Blutzucker konstant zu halten und somit uns vor Heisshungerattacken zu schützen?
Welche Le­bens­mittel helfen den Blut­zucker kon­stant zu halten und uns somit vor Heiss­hun­ger­at­tacken zu schützen? 

Gemüse (Brokkoli, halber Salat)
Au­torin Jessie In­chauspé schreibt in ihrem Buch «Der Glukose-Trick»: Eine Ge­mü­se­vor­speise re­du­ziert Blut­zucker­spitzen um bis zu 75 Prozent – da Bal­last­stoffe die Darmwand mit einer Art Netz aus­klei­deten und Glukose we­niger schnell in die Blutbahn ge­langt. «Diese Aussage ist korrekt», sagt Er­näh­rungs­be­ra­terin Ruth El­len­berger: «Spei­sebrei, der durch Gemüse oder Salat mit Fasern an­ge­rei­chert ist, ver­langsamt die Auf­nahme von Glukose und an­deren Koh­len­hy­draten enorm.» Wer ab­nehmen will, sollte allein schon deshalb die Hälfte seines Tellers für Zuc­chetti, To­maten & Co. freihalten.

Hül­sen­früchte
Die Frage be­schäftigt die For­schung schon länger: Ver­bessert pflanz­liches Protein der Hül­sen­früchte (Le­gu­mi­nosen) tat­sächlich den Stoff­wechsel von Dia­betes-Er­krankten? Die Ant­worten sind viel­ver­spre­chend. Allein die Nah­rungs­fasern von Ki­cher­erbsen, Kid­ney­bohnen und Linsen wirken aus­glei­chend auf den Blut­zucker­spiegel. Die darin ent­hal­tenen Nähr­stoffe sind gut ver­packt, der Körper muss mehr Aufwand be­treiben, um sie zu zer­legen und auf­zu­nehmen. Doppelt gut: Hül­sen­früchte machen lange satt, sind also ein prima Ersatz für Reis, Teig­waren oder Kartoffeln.

Protein
Eine Studie, die vom Deut­schen In­stitut für Er­näh­rungs­for­schung in Potsdam in Auftrag ge­geben wurde, zeigt, dass ei­weiss­reiche Er­nährung die Lang­zeit­blut­zucker­werte sinken lässt. Das klappt mit pflanz­lichem Ei­weiss ge­nauso gut wie mit tie­ri­schem. Denn ein hoher Gehalt erhöht die Ver­weil­dauer von Speisen im Magen. Die Folge: Der so­ge­nannte glyk­ämische Index, der den Blut­zucker­an­stieg im Blut angibt, sinkt. Taug­liche Ei­weiss­lie­fe­ranten sind Eier, Milch­pro­dukte, Fisch und Fleisch. For­scher raten uns jedoch eher zum ver­stärkten Konsum von hoch­pro­te­in­hal­tigen Pflanzen.

Nüsse
Nüsse ent­halten zahl­reiche Bal­last­stoffe, welche die Ver­ar­beitung von Koh­len­hy­draten im Darm hemmen. So ge­langen diese lang­samer ins Blut. Zu­sätzlich ent­halten Nüsse reichlich ge­sunde un­ge­sät­tigte Fett­säuren, die die In­su­lin­re­si­stenz ver­bessern: dass die Kör­per­zellen also wieder stärker auf das kör­per­eigene In­sulin re­agieren. Nüsse sollte man aber in Massen essen, höch­stens 30 Gramm pro Tag. Denn sie bringen nebst vielen po­si­tiven Ei­gen­schaften auch viele Ka­lorien mit.

Voll­korn­teig­waren
Koh­len­hy­drate sind wohl die wich­tigsten Energie­lieferanten für un­seren Körper – und wirken sich ent­spre­chend stark auf den Blut­zucker­spiegel aus. Deshalb stehen Koh­len­hy­drate auch ge­meinhin als Dick­macher unter Ver­dacht. Doch was wäre das Leben ohne einen Teller Pasta? Wer nicht darauf ver­zichten mag: Voll­korn­teig­waren führen den Blut­zuckerwert weit we­niger auf Zickzack-Kurs. Auch hier muss der Körper Mehr­arbeit leisten, will er sich daran sattessen.

Orangen
Frisch ge­presster Oran­gensaft mag prima schmecken und uns mit Vitamin C ver­sorgen. Leider rauscht er aber auch, sinn­bildlich ge­sprochen, direkt ins Blut – und bringt mit seinem Frucht­zucker die In­su­lin­pro­duktion des Körpers arg durch­ein­ander. Also Gemach. Lieber eine Orange essen, statt trinken (gilt auch für Äpfel und Birnen) – denn auch hier muss sich der Körper erst an den Fasern der Frucht ab­ar­beiten. «Idea­ler­weise isst man ganze Früchte zum Dessert, etwa nach dem Mit­tag­essen, also nicht iso­liert als Zwi­schen­mahlzeit», sagt Ruth El­len­berger. Denn im Al­leingang ir­ri­tiert der Frucht­zucker den Stoff­wechsel eben­falls – auch wenn wir glauben, uns damit etwas Gutes zu tun.

Fett
Im Prinzip ist Fett auch eine ef­fektive Blut­zucker­bremse, wer sich aber wünscht, etwas ab­zu­specken, muss sie sparsam und ge­zielt nutzen. Ein Ess­löffel hoch­wer­tiges Raps- oder Oli­venöl pro Mahlzeit wäre ideal, egal ob zum An­braten oder in der Salatsauce.

Ge­schwellte (ganzes Stück)
Je stärker Le­bens­mittel ver­ar­beitet sind – ob ge­kocht oder ge­schält –, desto ef­fi­zi­enter schöpft unsere Ver­dauung Nähr­stoffe daraus. Deshalb sollten wir «Komfort-Food» mög­lichst meiden. Dazu zählen auch Speisen mit breiiger Kon­si­stenz. Also lieber Kar­toffeln ganz auf den Teller legen, als diese zu Stock stampfen.

Turn­schuhe
Dass uns Be­wegung guttut, ist all­gemein be­kannt. Sie ist einer der Schlüs­sel­fak­toren, mit dem wir den Blut­zucker flach halten können. Viele denken dabei an Fit­ness­studios und Lei­stungen, die uns ins Schwitzen bringen. Be­reits ein Zehn-Mi­nuten-Spa­ziergang nach dem Essen be­sänftigt den Stoff­wechsel merkbar. Was auch taugt: nach Mahl­zeiten zu bügeln, zu putzen, den Haushalt zu machen.

Dieser Ar­tikel ist in der «Zeitlupe» er­schienen. Er wurde von Roland Grüter geschrieben.

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Ruth Ellenberger

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