Ge­tränke: Wie gesund sind Ingwer-Shots und Probiotika-Drinks

Im Blick erklärt Ernährungsexpertin Sara Schnellmann, wie gesund Immunity-Drinks wirklich sind.
Im Blick er­klärt Er­näh­rungs­expertin Sara Schnellmann, was hinter dem Trend der Im­munity-Drinks steckt. 

Im­munity-Juice und Smoothie

Orangen, Ka­rotten, Ingwer und Kurkuma zu­sam­men­gemixt. Oder doch lieber Sel­lerie und Gurke? Die Bei­träge auf Tiktok und In­stagram für Im­munity-Juices sind zahl­reich, die Re­zepte viel­fältig. Auch Ingwer- oder Kurkuma-Shots er­freuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit.

Die Ge­tränke ver­sprechen, das Im­mun­system zu stärken, sollen beim Ab­nehmen oder für einen strah­lenden Teint helfen. Die Er­näh­rungs­be­ra­terin (BSc) Sara Schnellmann (25) berät im Er­näh­rungs­zentrum Zürich. Im Ge­spräch mit Blick sagt sie: «Oft ent­halten Säfte ge­nauso viel Zucker wie ein Süss­ge­tränk. Die Früchte werden stark durch­pü­riert. Wegen der flüs­sigen Kon­si­stenz wird der Zucker daher schneller ins Blut aufgenommen.»

Besser die ganze Frucht konsumieren

Der ent­haltene Frucht­zucker werde anders als Glukose nicht als Re­serve ge­spei­chert – statt­dessen werde dieser bei einem Über­schuss in der Leber zu Fett um­ge­wandelt. Auch die Art des Konsums sei zentral: «Eine ganze Frucht isst man auf­grund der fe­steren Kon­si­stenz lang­samer und be­wusster. Das Sät­ti­gungs­gefühl stellt sich ein, während die Ver­dauung besser ar­beiten kann.»

Ein Saft er­reiche dies auf­grund der flüs­sigen Form nicht in diesem Mass. Von Saft­kuren rät Sara Schnellmann daher ab. Ihre Emp­fehlung: Besser jeden Tag zwei Por­tionen fri­scher Früchte in ver­schie­denen Farben zu essen. Auch aro­ma­ti­siertes Wasser mit etwas Zi­tronen- oder Oran­gensaft, even­tuell auch mit einer Ing­wer­scheibe, sei eine ge­sündere Alternative. 

Im­munity Cubes

So­ge­nannte Im­munity Cubes sind in den so­zialen Medien be­liebt, um sich die im­mun­stär­kenden Ge­tränke für die Woche vor­zu­be­reiten. Der Saft wird in Eis­wür­fel­formen ein­ge­froren und soll dann mit heissem Wasser als Tee fix zu­be­reitet sein. 

Grund­sätzlich sei der Prozess des Ein­frierens eine gute Option, um Nähr­stoffe zu er­halten, er­klärt die Ex­pertin. Das Über­giessen mit heissem Wasser könne jedoch bei nicht hit­ze­be­stän­digen Vit­aminen, wie Vitamin C oder Fol­säure, den Effekt verringern.

Ge­nerell be­trachtet Sara Schnellmann den Einsatz von Kurkuma oder Wurzeln wie Ingwer jedoch po­sitiv für eine Stärkung des Im­mun­sy­stems. Wichtig: «Auf Ingwer-Shots aus dem Laden sollte man jedoch ver­zichten. Da­hinter stecken Mar­ke­ting­stra­tegien, und in den kleinen Fläschchen ver­birgt sich meist viel Zucker.»

Ad­renal-Mocktail

Ad­renal-Mock­tails (Ne­ben­nieren-Mock­tails) er­freuen sich grosser Be­liebtheit. Die Re­zepte ver­sprechen in der Kom­bi­nation ver­schie­dener Säfte und Tees viele Wirk­stoffe wie Vitamin C, Kalium und Mi­ne­ralien. Gern werden hier auch Sup­ple­ments wie Kol­lagen, Ma­gnesium oder Vitamin D beigefügt. 

Bei Sup­ple­ments gilt es auf­zu­passen, er­klärt die Er­näh­rungs­be­ra­terin. Viele Nähr­stoffe, wie Vitamin C, Ma­gnesium oder Kol­lagen, werden bei einer aus­ge­wo­genen Er­nährung be­reits aus­rei­chend vom Körper auf­ge­nommen oder pro­du­ziert. In Über­do­sie­rungen könnten die Wirk­stoffe zu Be­schwerden führen. Für Vitamin D gebe es Sup­ple­men­tie­rungs­emp­feh­lungen: wenn man sich wenig an der Sonne aufhält, für Schwangere und Säug­linge, für Men­schen ab 60 Jahren oder wenn ein kli­ni­scher Mangel be­stätigt wurde. 

Fer­men­tierte Drinks

Fer­men­tieren liegt in den so­zialen Medien voll im Trend. Ver­sprochen wird sich eine Ver­bes­serung der Darm­ge­sundheit. Es gibt zahl­reiche Re­zepte, wie man eigene Fer­men­ta­tions-Starter, bei­spiels­weise auf Basis von Ingwer oder Blau­beeren, her­stellen kann. Man fertigt einen Sirup an und lässt diesen einige Tage stehen, damit die na­tür­lichen Fer­men­ta­tions-Pro­zesse ein­ge­leitet werden.

Fer­men­tierte Le­bens­mittel können sich po­sitiv auf die Darm­ge­sundheit aus­wirken, er­klärt Sara Schnellmann. Bei den Trend-Ge­tränken müsse man jedoch auf­passen, dass nicht noch zu­sätzlich viel Zucker für den Ge­schmack hin­zu­gefügt wird. Besser seien na­türlich fer­men­tierte Le­bens­mittel: «Sau­er­teigbrot, Kefir, Jo­ghurt und Kimchi bieten ge­sund­heit­liche Vor­teile. Durch die zer­setzten Fasern sind die Koh­len­hy­drate besser ver­träglich. Für sen­sible Men­schen, die zu Blä­hungen neigen, ein po­si­tiver Effekt.»

Zum Ar­tikel

Lesen Sie hier den Ar­tikel von Sandra Marschner:

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