H2-Atemteste unterstützen die gesicherte Diagnosestellung von Störungen der Verdauung von Lactose- oder Fructose sowie die Abklärung einer möglichen bakteriellen Fehlbesiedelung des Dünndarms, den sogenannten SIBO-Test.
Damit das Ergebnis eines jeden Tests einwandfrei ist, verlangt es eine fehlerfreie Durchführung sowie eine seriöse Vorbereitung des Patienten. Dazu gehören unter anderem eine lange Nüchternzeit (14 Stunden), kein Sport, nicht rauchen, Absetzen verschiedener Präparate usw..
Beispiel Lactose: Bei der Malabsorption von Milchzucker (gestörte Aufnahme von Lactose im Darm) gelangt dieser unverdaut in den Dickdarm, wo Bakterien die Freisetzung von Wasserstoff (H2) bewirken. Dieser wird durch die Darmwand aufgenommen und kommt so in die Blutbahn. Das gelöste H2-Gas gelangt danach via Blutbahn in die Lunge und wird letztlich über die Atemluft abgegeben. Bei einem Lactose-Toleranz-Test wird nach der Einnahme einer Lactose-Lösung der H2-Wert in der Atemluft regelmässig (über ca. 2 bis 3 Stunden) gemessen. Steigt der Wert in einem bestimmten Zeitraum und übermässig an, kann die Diagnose der Lactose-Unverträglichkeit gesichert gestellt werden. Ähnlich verläuft der Fructoseintoleranz-Test.
Die Abklärung über eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms (SIBO), welche oft über viele Jahre Beschwerden verursacht bis sie diagnostiziert wird, ist etwas umfangreicher.