Frau Pauli, haben Kinder ein höheres Risiko als Erwachsene, im Falle einer Nahrungsmittelverknappung einen Nährstoffmangel zu erleiden?
Das kommt auf die Zeitspanne an. Wenn mal eine Woche lang nicht alles verfügbar ist, spielt das sicher keine Rolle. Kinder haben allerdings einen höheren Bedarf an Kalzium als Erwachsene. Zur Deckung sind 3 bis 4 Milchprodukte täglich empfohlen. Hier gehe ich natürlich davon aus, dass die Küchengeräte noch funktionieren, was bei einer Quarantäne der Fall wäre. Bei Ausfall der Stromversorgung sind manche dieser Lebensmittel nicht mehr so einfach zu lagern.
Welche Lebensmittel sollten also in einem Haushalt mit Kindern immer an Lager sein?
Hartkäse und Milch bieten sich an, beides kann auch länger gelagert werden. Auch Hülsenfrüchte und Nüsse enthalten viel Kalzium und eignen sich zur Lagerung.
Hülsenfrüchte gibt es vor allem in getrockneter Form oder Dosen. Was empfehlen Sie?
In Bezug auf den Kalzium- und Nahrungsfasergehalt spielt dies überhaupt keine Rolle.
Gibt es weitere Nährstoffe, deren Versorgung gewährleistet sein sollte?
Kinder haben im Wachstum auch einen erhöhten Eiweissbedarf. Hier bietet es sich an, Eier, Tofu, Trockenfleisch sowie die oben genannten Lebensmittel an Lager zu haben.
Was man weniger gut lagern kann sind frische Früchte oder Gemüse.
Diese enthalten viele wasserlösliche Vitamine, die ebenfalls wichtig sind. Gut zu wissen ist daher, dass Tiefkühlprodukte vom Vitamingehalt her oft sogar besser sind als frisches Obst und Gemüse. Wenn auf eine schonende Zubereitung geachtet wird, also zum Beispiel durch Dampfgaren statt Kochen, bleiben die Nährstoffe erhalten.
Haben Sie einen Notvorrats-Geheimtipp?
Sauerkraut und Hagebuttenmus. Beides sind super Vitamin-C-Lieferanten für Kinder.