Schwan­ger­schafts­dia­betes: Er­kennen und richtig behandeln

Gestationsdiabetes ist eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen und betrifft mehr als 10 Prozent aller Frauen: Gynäkologin Dr. Sarah Fürling im Kurz-Interview über die Stoffwechselerkrankung.
Ge­sta­ti­ons­dia­betes ist eine der häu­figsten Schwan­ger­schafts­kom­pli­ka­tionen und be­trifft mehr als 10 Prozent aller Frauen: Gy­nä­ko­login Dr. Sarah Fürling im Kurz-In­terview über die Stoffwechselerkrankung. 

Was sind die Ur­sachen für einen Ge­sta­ti­ons­dia­betes?
Dr. Sarah Fürling:
Eine Schwan­ger­schaft führt zu einer Ver­än­derung der hor­mo­nellen Si­tuation. Diese Hormone sind Ge­gen­spieler des In­sulins, was eine er­höhte In­su­lin­re­si­stenz, also eine ver­min­derte Wirk­samkeit des In­sulins an den Kör­per­zellen, zu Folge hat. Wenn nun die Bauch­spei­chel­drüse diese In­su­lin­re­si­stenz nicht mit einer ver­mehrten Pro­duktion von In­sulin aus­gleichen kann, führt das zu einem er­höhten Blut­zucker und somit zu einem Dia­betes in der Schwan­ger­schaft.

Jede Frau macht um die 25. Schwan­ger­schafts­woche einen Dia­betes-Test, um bei einem po­si­tiven Er­gebnis schnell handeln zu können. Gibt es jedoch auch kör­per­liche An­zeichen, sodass die Schwangere selbst schon zu einem frü­heren Zeit­punkt den Dia­betes er­kennen könnte?
Häufig sind die schwan­geren Frauen be­schwer­defrei. Es kann jedoch zu einem ver­mehrten Durst­gefühl, ver­mehrten Blasen- und Schei­den­in­fekten und einer ra­schen Ge­wichts­zu­nahme kommen.

Wenn das Test­ergebnis po­sitiv ist, wie schnell muss wie ge­handelt werden?
Es sollte mög­lichst zeitnah, aber nicht not­fall­mässig, ein Termin in einer Dia­betes- und in der Er­näh­rungs­be­ratung er­folgen. Die Frauen lernen dort ei­ner­seits die Blut­zucker-Selbst­messung und an­de­rer­seits die Er­nährung auf einen re­du­zier­teren Koh­len­hy­drat­anteil einzustellen.

Was können Schwangere tun, um erst gar keinen Schwan­ger­schafts­dia­betes zu ent­wickeln?
In der Schwan­ger­schaft, und na­türlich auch davor, sollte eine ge­sunde, aus­ge­wogene Er­nährung an­ge­strebt werden. Nicht jeder Ge­sta­ti­ons­dia­betes kann da­durch aber ver­hindert werden. Ein gutes Ge­wichts­ma­nagement und die re­gel­mässige Ein­nahme von Omega-3-Fett­säuren in der Schwan­ger­schaft helfen jedoch, das Risiko für einen Schwan­ger­schafts­dia­betes zu minimieren.

Zur Person

Dr. Sarah Fürling ist Gy­nä­ko­login und Mit­in­ha­berin der Praxis «Gy­nä­ko­logie im Zentrum» in Zürich. In dieser kann man sich zu allen Themen der Frau­en­ge­sundheit be­raten und un­ter­suchen lassen: von der Ge­burts­hilfe, über das breite Spektrum der Gy­nä­ko­logie bis hin zur Se­xu­al­the­rapie und Beratung.

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Elke Koch

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