Vitamin D wird nur zu einem kleinen Teil (10 bis 20 Prozent) über Nahrungsmittel aufgenommen und ist zum Beispiel in fettreichem Fisch, Hühnereiern, Leber, Käse oder Champignons enthalten. Die Hauptproduktion von Vitamin D übernimmt unser Körper jedoch selbst, indem er in der Haut mittels Sonnenlicht (UVB-Strahlen) eine Abwandlung von Cholesterol in Vitamin D3 (Cholecalciferol) umwandelt.
Die Effizienz dieses Prozesses ist von vielen Einflüssen abhängig: von der Dauer der Sonnenexposition, der Hautfarbe, der Jahreszeit und geographischen Lage – im Sommer und im Süden sind die Sonnenstunden zahlreicher und die Sonneneinstrahlung intensiver –, dem Verwenden von Sonnenschutzmitteln und dem Bedecken der Haut mit Kleidung. Ein weiterer wichtiger Einfluss hat ausserdem das Alter: Die Vitamin-D-Synthesefähigkeit der Haut nimmt wie andere Körperfunktionen mit fortschreitender Zeit deutlich ab und kann bis auf weniger als die Hälfte reduziert sein. Frauen und Männern ab 60 Jahren wird deshalb empfohlen das ganze Jahr über Vitamin-D-Supplemente, also Nahrungsergänzungsmittel, einzunehmen, um den täglichen Bedarf von 800 IE/20 µg abzudecken.
Wofür brauchen wir Vitamin D?
Vitamin D hat verschiedene Aufgaben in unserem Körper: Zum einen fördert es die Calcium- und Phosphataufnahme im Darm sowie deren Einbau in den Knochen. Zum anderen trägt es zum Erhalt der Muskelkraft bei. Somit ist das Sonnenvitamin einer der entscheidensten Faktoren zur Prävention oder Eindämmung von Osteoporose und anderen Knochenerkrankungen. Auch beim Erhalt eines gesunden Immunsystems oder bei der Entstehung von Demenz wird dem Vitamin D eine Rolle zugesprochen. Dies ist jedoch immer noch Inhalt von Studien und nicht ganz geklärt.
Seit einigen Jahren wird das Vitamin D auch im Zusammenhang mit der Entwicklung von weiteren Erkrankungen diskutiert und erforscht. So geht man davon aus, dass ein zu tiefer Vitamin-D-Spiegel für Krebserkrankungen, Diabetes Mellitus (Übergewicht), kardiovaskuläre Erkrankungen oder Bluthochdruck verantwortlich ist.
Mit Vitamin D gegen Corona?
Auch in der momentanen Corona-Situation wird das Vitamin D genauer unter die Lupe genommen: Einige der oben genannten Erkrankungen sowie ein höheres Alter (auch hier ist der Vitamin-D-Mangel verbreitet) sind gleichzeitig Risikofaktoren für einen schweren Verlauf während einer Covid-19-Infektion. Eine abschliessende Beurteilung ist zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht möglich.
Sicher ist jedoch: Aufenthalte im Freien sind rein witterungsbedingt momentan seltener und wenn, dann gehen wir nur warm gekleidet und mit verdeckter Haut ausser Haus. Ausserdem gilt auch für die Viruspandemie wieder die Empfehlung, sich vorwiegend daheim aufzuhalten. Dies verringert zusätzlich die Möglichkeiten, Sonnenlicht zu tanken und Vitamin D zu bilden. Es ist also im doppelten Sinne an der Zeit, seine Vitamin-D-Versorgung und den Einsatz von Supplementen zu überdenken. Deshalb sprechen Sie doch beim nächsten Arzt- oder Apothekenbesuch das Sonnenvitamin und Ihren persönlichen Versorgungsbedarf an, wenn dies nicht schon der Fall war.