Vitamin D: Sonne allein reicht nicht

Das Sonnenvitamin: Vitamin D.
Was sehen Sie vor Ihrem gei­stigen Auge, wenn Sie das Wort «Vitamin» hören? Den meisten schwebt eine Reihe von ge­sunden, bunten, fri­schen und knackigen Obst- und Ge­mü­se­sorten vor. Das ist nicht ganz falsch. Für Vitamin D gilt etwas an­deres, weiss unsere Ex­pertin Andrea Cramer in ihrem neusten Beitrag in der seniorin.ch.

Vitamin D wird nur zu einem kleinen Teil (10 bis 20 Prozent) über Nah­rungs­mittel auf­ge­nommen und ist zum Bei­spiel in fett­reichem Fisch, Hüh­ner­eiern, Leber, Käse oder Cham­pi­gnons ent­halten. Die Haupt­pro­duktion von Vitamin D über­nimmt unser Körper jedoch selbst, indem er in der Haut mittels Son­nen­licht (UVB-Strahlen) eine Ab­wandlung von Cho­le­sterol in Vitamin D3 (Chole­cal­ci­ferol) um­wandelt.
Die Ef­fi­zienz dieses Pro­zesses ist von vielen Ein­flüssen ab­hängig: von der Dauer der Son­nen­ex­po­sition, der Haut­farbe, der Jah­reszeit und geo­gra­phi­schen Lage – im Sommer und im Süden sind die Son­nen­stunden zahl­reicher und die Son­nen­ein­strahlung in­ten­siver –, dem Ver­wenden von Son­nen­schutz­mitteln und dem Be­decken der Haut mit Kleidung. Ein wei­terer wich­tiger Ein­fluss hat aus­serdem das Alter: Die Vitamin-D-Syn­the­se­fä­higkeit der Haut nimmt wie andere Kör­per­funk­tionen mit fort­schrei­tender Zeit deutlich ab und kann bis auf we­niger als die Hälfte re­du­ziert sein. Frauen und Männern ab 60 Jahren wird deshalb emp­fohlen das ganze Jahr über Vitamin-D-Sup­ple­mente, also Nah­rungs­er­gän­zungs­mittel, ein­zu­nehmen, um den täg­lichen Bedarf von 800 IE/20 µg abzudecken.

Wofür brauchen wir Vitamin D?

Vitamin D hat ver­schiedene Auf­gaben in un­serem Körper: Zum einen fördert es die Calcium- und Phos­phat­auf­nahme im Darm sowie deren Einbau in den Knochen. Zum an­deren trägt es zum Erhalt der Mus­kel­kraft bei. Somit ist das Son­nen­vitamin einer der ent­schei­densten Fak­toren zur Prä­vention oder Ein­dämmung von Osteo­porose und an­deren Kno­chen­er­kran­kungen. Auch beim Erhalt eines ge­sunden Im­mun­sy­stems oder bei der Ent­stehung von Demenz wird dem Vitamin D eine Rolle zu­ge­sprochen. Dies ist jedoch immer noch Inhalt von Studien und nicht ganz geklärt.

Seit ei­nigen Jahren wird das Vitamin D auch im Zu­sam­menhang mit der Ent­wicklung von wei­teren Er­kran­kungen dis­ku­tiert und er­forscht. So geht man davon aus, dass ein zu tiefer Vitamin-D-Spiegel für Krebs­er­kran­kungen, Dia­betes Mel­litus (Über­ge­wicht), kar­dio­vas­kuläre Er­kran­kungen oder Blut­hoch­druck ver­ant­wortlich ist.

Mit Vitamin D gegen Corona?

Auch in der mo­men­tanen Corona-Si­tuation wird das Vitamin D ge­nauer unter die Lupe ge­nommen: Einige der oben ge­nannten Er­kran­kungen sowie ein hö­heres Alter (auch hier ist der Vitamin-D-Mangel ver­breitet) sind gleich­zeitig Ri­si­ko­fak­toren für einen schweren Verlauf während einer Covid-19-In­fektion. Eine ab­schlies­sende Be­ur­teilung ist zum jet­zigen Zeit­punkt leider noch nicht möglich.

Sicher ist jedoch: Auf­ent­halte im Freien sind rein wit­te­rungs­be­dingt mo­mentan sel­tener und wenn, dann gehen wir nur warm ge­kleidet und mit ver­deckter Haut ausser Haus. Aus­serdem gilt auch für die Vi­ruspan­demie wieder die Emp­fehlung, sich vor­wiegend daheim auf­zu­halten. Dies ver­ringert zu­sätzlich die Mög­lich­keiten, Son­nen­licht zu tanken und Vitamin D zu bilden. Es ist also im dop­pelten Sinne an der Zeit, seine Vitamin-D-Ver­sorgung und den Einsatz von Sup­ple­menten zu über­denken. Deshalb sprechen Sie doch beim nächsten Arzt- oder Apo­the­ken­besuch das Son­nen­vitamin und Ihren per­sön­lichen Ver­sor­gungs­bedarf an, wenn dies nicht schon der Fall war.

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Andrea Cramer

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