Die mediterrane Ernährung steht sinnbildlich für DIE Kostform, die uns vor den gefürchteten Todesursachen wie Herzinfarkt, Krebs, Schlaganfall oder Alzheimer schützt. Seit den 1960ger Jahren belegen dies unzählige Studien. Was die Mediterrane Ernährung ausmacht und welche günstigen Wirkungen sie auf die Gesundheit hat, lesen Sie hier.
Gleichzeitig wird vermehrt auf den Wert der traditionellen, hiesigen Küche verwiesen und dies zu Recht. «Nordic Diet» wird diese genannt (auch Wikinger- oder Norweger-Diät) und sie orientiert sich an der einfachen nordeuropäischen bzw. skandinavischen Küche. Es sind exakt die gleichen Faktoren, die die Nordische wie auch die Mediterrane Ernährung auszeichnen:
- reich an Nahrungsfasern bzw. Vollkornprodukten
- wenig verarbeitete Nahrungsmittel
- täglich reichlich Gemüse und Salat
- Obst und Beeren nach Saison
- wertvolle pflanzliche Öle (Lein- und Rapsöl)
- täglich Nüsse, Samen, Kerne und frische Kräuter
- selten und bevorzugt helles Fleisch (1x pro Woche)
- Fisch, je nach Region und Jahreszeit
- Hülsenfrüchte und Eier als wertvolle Eiweissquellen
- täglich 2 bis 3 Portionen Milchprodukte (fettarme bevorzugen)
Regionale Unterschiede, gleiches Ziel
Hohe Fettqualität, reichlich Nahrungsfasern und viele Antioxidantien sind bei beiden Ernährungstypen die herausragenden Merkmale. Der Weg zum Ziel unterscheidet sich. Während man im Mittelmeerraum in den Wintermonaten die vitaminreichen Zitrusfrüchte ernten kann, profitiert man in den nördlichen Ländern von eingemachten (fermentierten) Kohl- und Wurzelgemüsesorten oder von wertvollen getrockneten Beeren (Hagebutte, Felsenbirne, Schlehe etc.). Vollkorngetreide, Kartoffeln und Hülsenfrüchte kommen in beiden Regionen vor, die Sorten unterscheiden sich jedoch.
Im Mittelmeerraum wird mit Kichererbsen (Cecci) und Weizen gekocht und gebacken, im Norden punkten Roggen, Hafer und Gerste in typischen Gerichten. Die Mandel ist die Nuss des Südens, die Haselnuss kommt ab der Region Piemont bis nach Norwegen reichlich vor.
Arme Leute Küche
Eine weitere wesentliche Gemeinsamkeit ist der sparsame Umgang mit (vorzugsweise weissem) Fleisch und dadurch auch mit tierischen Fetten. Dahinter steckt(e) weder im Norden noch im Süden eine Strategie, es waren schlicht die ökonomischen Umstände, die zu dieser Ernährungsweise geführt haben. Geflügelhaltung war auch in Wohnquartieren nicht unüblich. So haben sich Bauern und Arbeiterfamilien im Norden sowie auch im Süden mit eigenen Eiern und gelegentlich mit Geflügelfleisch versorgt.
Das, was wir heute gerne als traditionelle Gerichte glorifizieren, waren sonntägliche Ausnahmen oder Festtagsgerichte. Zwei typische Beispiele: Rösti mit geschnetzeltem Kalbfleisch und Rahmsauce oder Schweinshaxe vom Grill und dazu Kartoffelsalat.
Positive Effekte im Norden wie im Süden
Die Nordische Küche verhindert die Entstehung von Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und somit auch die Entwicklung entzündlicher Erkrankungen gleichermassen wie es die Mediterrane Ernährung tut.
Ein weiterer und nicht zu vernachlässigender Aspekt: «Nordic Diet» ist eine saisonale, regionale Ernährung mit wenig tierischen Produkten. Sie stellt auch für Umwelt und Klima ein nicht zu unterschätzender Benefit dar.